Wandern in Südschweden: Natur pur im Winter

Wandern in Südschweden

Wandern in Südschweden tut meiner Seele gut, während ich Zeit in Malmö verbringe. In der gemütlichen Stadt am Öresund fällt es mir leicht, neue Kontakte zu knüpfen. Die Adventure Group Malmö trägt viel dazu bei. Jedes Wochenende organisieren der nepalesische Guide Ram und dessen schwedische Lebensgefährtin Xenia Wanderungen in der Provinz Skåne. Die Gruppe ist multikulti und hat einen sehr sozialen Touch. Wer kein eigenes Auto hat, findet leicht eine Mitfahrgelegenheit, um zu den Startpunkten zu gelangen. Man braucht nur in der Gruppe zu fragen.



Das freundliche Miteinander mag einer der Gründe sein, warum sich die Adventure Group so großer Beliebtheit erfreut. Bei manchen Ausflügen tauchen 35 bis 40 Teilnehmer auf, so dass Ram die Menge in Achtergruppen aufteilt. Das ist eine der schwedischen Corona-Regeln, die ich für sinnvoll halte. Mit zu vielen Menschen, die laut durcheinander plappern, fällt es mir schwer, die Natur zu genießen. Deshalb gehe ich auch sehr gerne alleine oder zu zweit wandern. Dann lausche ich dem Gezwitscher der Vögel und nehme die Landschaft weitaus intensiver wahr als in einer Gruppe.

Wandern in Südschweden ist jedoch eine meiner begrenzten Möglichkeiten, mich mit Menschen zu verbinden. Zahlreiche andere Aktivitäten finden nur noch online statt. Niemals werde ich mich freiwillig daran gewöhnen, doch das ist ein anderes Thema. Hier geht es um drei Winterwanderungen im Februar. Ich möchte dir von meinen Outdoor-Erlebnissen berichten statt politische Diskussionen zu provozieren.

Söderåsen Nationalpark, Wandern in Südschweden
Winterwunderland im Söderåsen Nationalpark, Foto: Reise-Liebe

Dreimal Wandern in Südschweden

Landschaftsschutzgebiet Järavallen

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Am ersten Sonntag im Februar fühle ich mich im Landschaftsschutzgebiet Järavallen wie in einem Eisschrank. In diesem Naturreservat nördlich von Malmö ist es so frostig, dass mir trotz meiner Handschuhe fast die Finger abfrieren. Järavallen liegt in unmittelbarer Nähe zur Ostsee, doch wir halten uns hauptsächlich im Wald zwischen Birken und Nadelbäumen auf. Der Wanderweg ist überall gut sichtbar markiert. Wir folgen dem blauen Punkt und sind ungefähr acht Kilometer unterwegs.

 

Das Highlight der Wanderung ist ein zugefrorener See mit einer Insel in der Mitte. Wegen der schneidenden Kälte trägt uns das Eis sicher. Wir schlittern über die glatte Fläche, bis wir die Insel erreichen. Noch sind die Büsche und Gräser braun und gelblich. Wenn im Frühling und Sommer und Sommer alles grün sprießt, mag Järavallen ein lauschiger Rückzugsort sein. Aufgrund der tiefen Tal-Lage und der relativ flachen Wege spürt man Minusgrade im Winter besonders stark – vor allem bei unserem Picknick auf einer Wiese. Das Essen schmeckt mir trotzdem. Und meine Lust, noch mehr Natur in Schweden zu entdecken, ist entfacht.

Söderåsen Nationalpark

Eine Woche später geht es in den Söderåsen Nationalpark 30 Kilometer südöstlich von Helsingborg. Diese Wanderung in Südschweden ist meine bisher spektakulärste. Steile Aufstiege und dramatische Schluchten bieten grandiose Aussichtspunkte über Klippen mit vulkanischem Ursprung. Auf verschneiten Wegen wandern wir durch Buchenwälder und tauchen ein in ein wahres Winterwunderland.

Wir kommen zu einem zugefrorenen Strom, der mit seinen Eisformationen märchenhaft verwunschen wirkt. Der Bach begleitet uns eine ganze Weile, so dass ich meine Kamera kaum still halten kann. Wir picknicken im Schnee und fühlen uns alle viel aufgewärmter als in Järavallen. Das mag dem ständigen Auf und Ab des Weges geschuldet sein.

Abenteuer in Frostavallen

Das Wandergebiet Frostavallen befindet sich in der Nähe der Ortschaft Höör. Als wir dort ankommen, liegt immer noch Schnee, doch der taut bereits gewaltig. Auf den matschigen Wegen sind nasse Füße vorprogrammiert. Zumindest dann, wenn man stinknormale Winterstiefel trägt! Meine Wanderschuhe habe ich in Berlin gelassen. Ich hatte nicht erwartet, dass Wandern in Südschweden für mich ein Thema werden könnte. Nicht im Winter.

Trotz des Tauwetters sind wir von wunderschöner Natur umgeben. Zu Beginn der Wanderung laufen wir am Ufer des Växsjön (schwedisch: sjö = See). Danach schlängelt sich der zehn Kilometer lange Wanderweg kreuz und quer durch einen Wald. Es geht auf und ab über Stock und Steine und kleine Brücken.

Nach dem Picknick auf dem Rücken eines Berges folgt ein abenteuerlicher Abstieg. Auf einem mächtig steilen, vereisten Felsen stolpere ich und rutsche ein paar Meter auf dem Allerwertesten in die Tiefe. Zufällig läuft meine Kamera, so dass ich die Szene in mein Video eingebaut habe. Schau es dir an und freu dich schon jetzt auf weitere Naturparadiese in Schweden! (as)

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