Suvisaaristo: Per Boot ins Archipel von Espoo

Suvisaaristo

Eine wochenlange Hitzewelle liegt im Juli über Finnland, so dass es die Menschen zuhauf ans Wasser zieht. Entweder bade ich in Seen wie Vitträsk oder ich mache Bootsausflüge im Suvisaaristo (schwedisch: Sommaröarna). Ich habe das Privileg, jemanden zu kennen, der ein Boot besitzt. Wann immer wir Lust darauf haben, stechen wir in der Marina von Svinö in See und erkunden die zauberhafte Inselwelt.

Letzte Ausfahrt 2020 Annika Senger

Suvisaaristo als Rückzugsort

Die meisten der bewaldeten Felseninseln im Archipel von Espoo haben schwedische Namen wie Rövaren, Skataholmen oder Gåsgrund. Seglern, Campern, Tagesausflüglern und Wochenendhaus-Besitzern dienen diese zerklüfteten Paradiese als sommerliche Rückzugsorte jenseits des Trubels im nahen Helsinki.



Mit unserem kleinen Motorboot können wir fast überall anlegen – egal ob an Holzstegen oder Felsbrocken. Wenn wir an Land gehen, entdecken wir Sandstrände zum Baden, wilde Campingplätze, Wanderwege, gemütliche Holzhaus-Cafés und Sommerrestaurants. Letztere findet man übrigens nur auf den größeren Inseln wie Pentala oder Iso Vasikkasaari, die beide bis Ende August von einem öffentlichen Ausflugsboot angesteuert werden. Vor allem am Wochenende sind die Inseln deshalb Besuchermagnete für Familien mit Kindern.

Archipel von Espoo
Felsenstrand im Archipel von Espoo, Foto: Reise-Liebe

Museumsinsel Pentala

Pentala ist besonders beliebt. Immerhin beherbergt die Insel ein Museum mit 15 Holzhäusern, in denen der Alltag der Fischer in früheren Zeiten dokumentiert wird. Das älteste Haus wurde um 1790 erbaut; seit 1986 ist der Komplex unbewohnt und nur noch ein Zeugnis des traditionellen maritimen Lebensstils. Selbst wenn man das Museum nicht besucht, sind die roten skandinavischen Häuschen auf Pentala hübsch anzusehen.

Museumsinsel Pentala
Pentala, Foto: Reise-Liebe

Dolce Vita in Suvisaaristo

Sobald du sie hinter dir lässt, kommst du zu einem See mitten im Wald. Ich gehe lieber dort schwimmen als in der Ostsee, doch das ist Geschmacksache. Gleich um die Ecke gibt es auch einen Sandstrand mit Meerwasser. Wegen der für Finnland ungewöhnlichen Wärme vergesse ich im Suvisaaristo manchmal, dass ich in Nordeuropa gestrandet bin und nicht am Mittelmeer. Ich sonne mich auf aufgeheizten Felskolossen, aale mich im Wasser und genieße so manchen Wellenritt. Ein Gefühl von Dolce Vita liegt in der Luft. Nur für ein paar Wochen, die viel zu schnell verfliegen, also koste ich sie voll aus.

Suvisaaristo beschert mir auch Augenblicke der Entspannung, wenn wir den Motor abschalten, einfach mal rudern und den Vögeln lauschen. Möwen, Enten, Schwäne und Gänse begegnen uns oft mit ihren Küken, die im Laufe der Wochen wachsen und Federn bekommen. Manche werden zu „alten Bekannten“, denn Schwäne scheinen ihrem Wohnort so treu zu sein wie ihren Partnern.

Suvisaaristo im Sommer
Suvisaaristo im Sommer, Foto: Reise-Liebe

Öffentliche Verkehrsmittel

Nach einem regnerisch kalten Ende des kurzen finnischen Sommers radele ich noch einmal durch das Viertel Suvisaaristo – entlang der Straße, die zu mehreren Badestränden und Yachthäfen führt. Bis zum Ende der Buslinie 145. Sie bietet dir einen Weg ins Archipel von Espoo, solltest du mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein. Wenn du in Helsinki wohnst, nimm die Metro bis Matinkylä und steige dort in den erwähnten Bus um. In Svinö wirst du 2022 bestimmt wieder an Bord eines Ausflugsbootes gehen können. (as)

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