2025 – ein weiteres rasant verflogenes Jahr, das die Frage aufwirft, wo die Zeit geblieben ist. Rückblickend ist jedoch eine Menge passiert – einige neue Wege, Möglichkeiten und Herausforderungen haben sich aufgetan. In meinem Reiseblog Jahresrückblick lade ich dich ein, die einzelnen Stationen meiner Reise als digitale Nomadin mit mir zusammen Revue passieren zu lassen.
Jahresstart mit Buchprojekt auf La Gomera
Am 2. Januar 2025 führt mein Weg nach La Gomera, wo ich bis zum 31. März bleibe. Es ist ein Wiederholungsbesuch auf der Kanareninsel, dessen Grund eine besondere Mission ist: ein Buchprojekt, für das ich im Herbst 2024 einen Verlagsvertrag unterschrieben habe.
Drei Monate widme ich diesem Werk meine volle Aufmerksamkeit und entdecke bei meinen Recherchen zahlreiche mir unbekannte Wanderwege in den felsigen Barrancos und in Küstennähe. Während ich meine abenteuerlichen Erlebnisse schriftlich dokumentiere und auf Fotos festhalte, bekomme ich am Rande mit, dass Wanderer zeitgleich auf Gipfeln verunglückt sind. Das veranlasst mich, in einem Blogartikel Sicherheitstipps für Wanderungen in steilen Schluchten zu geben.
Im März hindern mich starke Regenfälle oft am Wandern. Obwohl mich diese Wetterlage extrem frustriert, nutze ich die Zeit in der Wohnung, um mein Buch zu Ende zu schreiben – lange vor dem festgelegten Abgabetermin. Die Wahl meiner Unterkunft erweist sich als Glücksgriff, denn mein Blick fällt bei der Arbeit auf die grünen Berge und malerischen Dörfer im oberen Valle Gran Rey. Eine sehr inspirierende Aussicht!

Wandern und Aprilwetter auf El Hierro
Nachdem ich das mir bekannte Biosphärenreservat noch einmal intensiv erwandert habe (zumindest im Januar und Februar), hüpfe ich mit meinem fertigen Manuskript auf der Festplatte rüber nach El Hierro. Eine Premiere, die sich als Kontrastprogramm zu La Gomera erweist. Die Nachbarinsel hat sich ihre Ursprünglichkeit bewahrt, Tourismus gibt es kaum.
Im April hält sich das feuchte, windige Wetter hartnäckig auf den Kanaren. In Regenpausen nutze ich allerdings auf El Hierro jede Möglichkeit, draußen aktiv zu sein. Urlauber begegnen mir selten bei meinen Wanderungen, auf denen sich die Landschaft ständig ändert: im Norden vernebelter Lorbeerwald und saftig grünes Weideland, im Süden majestätische Vulkane und Traumstrände. Wandert man durch das kühle Hochland, steckt der Kopf im wahrsten Sinne des Wortes in den Wolken. El Hierro zeigt mir verschiedene Wetterzonen und beschert mir an sonnigeren Tagen tolle Gelegenheiten, im Atlantik zu baden.

Kälteschock im Reiseblog Jahresrückblick
Anfang Mai verbringe ich ein paar Tage bei Familie und Freunden in Deutschland, bevor es mich in den Osten der Slowakei verschlägt: in die Hohe Tatra. Für diesen achttägigen Trip habe ich mir leichte, faltbare Wanderstöcke aus Carbon angeschafft, weil ich vorhabe, das kleinste Hochgebirge der Welt zu „stürmen“.
Dieser Plan will nicht so recht aufgehen. Der „Wonnemonat“ kredenzt mir eine Mischung aus frostiger Kälte und Regen, der in höheren Lagen als Schnee auf die Wanderwege fällt. Nur selten scheint die Sonne, und die Wanderlust schwindet dahin. Glücklicherweise logiere ich in Poprad in der stilvollsten Wohnung des Jahres – ein magerer Trost auf einer größtenteils ins Wasser gefallenen Reise.

Auf den Spuren der Räuber im Spessart
Nach dem Kälteschock erwartet mich ein kulinarisches Highlight im Reiseblog Jahresrückblick. Der Touristikverband e.V. Räuberland hat zu einer Gruppenpressereise aufgerufen, um Räuberpfade im Spessart zu erwandern. Neben der körperlichen Aktivität kehren wir in schicke Hotels und Restaurants ein und schnabulieren liebevoll angerichtetes regionales Essen.
Das Räuberland lockt außerdem noch zahlreiche Cineasten in die nordbayerischen Bilderbuch-Dörfer. Der Grund dafür ist der Film Das Wirtshaus im Spessart aus dem Jahr 1958, in dem Schloss Mespelbrunn gebührend in Szene gesetzt wurde.

Größtes Abenteuer im Reiseblog Jahresrückblick
Als ich am 31. Mai voll bepackt auf die Fähre von Kiel nach Klaipeda radele, beginnt die Tour, auf die ich mich schon seit Monaten gefreut habe: eine Baltikum-Radreise auf dem Eurovelo 10 und 13 durch Litauen, Lettland und Estland mit Endstation Tallinn. Ich träume von lauschigen Küstenwegen an der Ostsee, tiefen Wäldern, neuen Kontakten zu anderen Radreisenden und mildem Sommerwetter mit ganz viel Sonnenschein bis in den späten Abend. Einen Monat habe ich mir für dieses Abenteuer auf dem Fahrrad vorgenommen.
Meine Vorstellung und die Realität driften ähnlich weit auseinander wie in der Hohen Tatra. Regen, Kälte und starker Gegenwind begleiten mich so hartnäckig wie schlechte Straßen. Nach einem recht idyllischen Start in Litauen lauern die heftigsten Herausforderungen in Lettland. Einmal stürze ich sogar auf einem Schotterweg und steige im Raum Riga auf die Bahn um. Nur wenige Radreisende kreuzen meinen Weg, die meisten fahren in die entgegengesetzte Richtung. So wird es verdammt einsam im Baltikum, doch ich komme gesund am 29. Juni in der estnischen Hauptstadt an – stolz, das Abenteuer gemeistert zu haben und mich immer noch fit zu fühlen.

Luxuriöse Schiffsreisen auf der Ostsee
Die Weiterreise mit dem Schiff Baltic Queen nach Stockholm wirkt wie eine Belohnung: Insgesamt hat mir die Tallink Silja Line drei großartige Fährüberfahrten gesponsert (im Juli nach Helsinki und zurück). Zum ersten Mal erlebe ich den Komfort von Deluxe-Kabinen mit Doppelbett und Aussicht aufs Meer.
Obwohl 2025 nicht nur im Reiseblog Jahresrückblick ein harter Brocken ist, feiere ich die überwundenen Steine mit dem Sekt aus der gut gefüllten Minibar – ebenfalls Ende August, als ich noch einmal mit der Viking Line die Ostsee zwischen Schweden und Finnland überquere.

Beste Zeiten des Jahres in Finnland
Spule ich 2025 im Reiseblog Jahresrückblick zurück, kann ich nur betonen, dass ich die schönsten Momente des Jahres in Finnland erlebt habe. Den Anfang macht im Juli das Radsport-Ereignis Saimaa Cycle Tour in Südkarelien. Ich habe mich für die 65 Kilometer lange Willimies Tour akkreditiert und fühle mich nach der Ochsentour im Juni in Topform. Obwohl ich auf der hügeligen Strecke mit meinem Trekking-Bike aufkreuze, kann ich hervorragend mit den vielen Rennradfahrern mithalten.
Nach der Sportveranstaltung in Imatra folgt eine Kooperation mit dem Tourismusverband GoSaimaa. Im Seenland lerne ich die bezaubernde Natur rund um Ruokolahti kennen und mache eine geführte Kanutour durch die grüne Wildnis im Osten von Finnland.

Während ich am Tag der Abreise in Helsinki auf die Fähre warte, möchte ich am liebsten bleiben. Die Miete für mein Häuschen im Umland von Stockholm ist aber bereits bezahlt, und vor mir liegen anderthalb Monate mit zahlreichen Regentagen und nervigen Bauarbeiten auf der Schienenstrecke. Bis auf ein paar Radtouren in Naturreservate in der näheren Umgebung unternehme ich nicht viel. Jedes Bad im See ist jedoch ein Genuss, ebenso die Walderdbeeren, Himbeeren und Blaubeeren, die ich in den Wäldern ernte.
Zu meinem Glück habe ich Anfang September noch zwei Asse in Finnland im Ärmel. Zuerst reise ich nach Rovaniemi und erfreue mich an den wunderbaren Annehmlichkeiten von Arctic Snow Hotel & Glass Igloos. In der Nacht sehe ich sogar ein paar schwache Nordlichter über den klaren, nordischen Himmel huschen.
Dann setze ich meine Radreise auf dem Eurovelo 10 nach einer über zweimonatigen Unterbrechung fort. Wie viele Hügel zwischen Turku und Helsinki liegen, ahne ich noch nicht, als ich übermüdet aus dem Nachtzug steige. Der Wettergott scheint mir diesmal wohlgesonnen zu sein. Bei spätsommerlichen Temperaturen trieft mir der Schweiß aus allen Poren, doch ich habe endlich das Gefühl, glücklich zu sein.

Gipfel stürmen im Ostallgäu
Mit der Fähre von Helsinki nach Travemünde bringe ich mein Fahrrad zurück nach Deutschland, wo ich in der zweiten Septemberhälfte erneut an einer Gruppenpressereise teilnehme. Diesmal lädt der Tourismusverband Ostallgäu zu alpinen Wanderungen im Schlosspark ein. Der legendäre Bayern-König Ludwig II. ist während der viertägigen Reise mein stiller Begleiter. Unvergesslich bleibt der Sonnenaufgang über den Wolken nach einer Nacht in der Ostlerhütte auf dem Breitenberg.

Musikalischer Jahresausklang in Kroatien
Weniger aufregend gestaltet sich mein Jahresausklang in Kroatien, genauer gesagt, in Opatija, Zadar und Split. Anstatt große Sprünge als Reisende zu unternehmen, widme ich mich der Musik und den Straßenkatzen im Land. Nichtsdestotrotz veröffentliche ich noch den einen oder anderen Blogartikel auf Kroatien-Liebe. Inzwischen habe ich mehr Lust, den herrenlosen Katzen zu helfen anstatt den boomenden Tourismus auf Kosten der Natur noch weiter anzukurbeln.

Und nun bin ich mit meinem Reiseblog Jahresrückblick am Ende angekommen. Es war ein absolut anstrengendes Jahr, doch es gab, wie du siehst, den einen oder anderen Lichtblick – selbst jetzt, da die Sonne durchs Fenster scheint und ich mich in dieser mediterranen Umgebung alles andere als weihnachtlich fühle. 2026 darf kommen! (as)
