(Blogger-Kooperation, enthält Werbung) Kannst du dir vorstellen, dass es irgendwo auf der Welt eine Fünftausend-Seelen-Gemeinde mit sage und schreibe 500 Seen gibt? Ein Fleckchen Erde, wo dich Mutter Natur sanft umarmt und ein seliges Lächeln auf deine Lippen zaubert? Ein solcher Ort ist Ruokolahti am See Saimaa in Finnland.
Eine Blogger-Kooperation mit dem Tourismusverband GoSaimaa führt mich in die Region Südkarelien, wo ich mich unter freiem Himmel sportlich betätige und die langen Sommertage genieße – an Land und im Wasser.
Auf dem Fahrrad nach Ruokolahti

Diese abwechslungsreiche Finnland-Reise beginnt in Imatra an der russischen Grenze. Hier nehme ich zum ersten Mal an der Saimaa Cycle Tour teil. Bereits am Vorabend und während meiner 65 Kilometer langen Route erkunde ich die idyllische Umgebung auf dem Trekking-Bike und spüre tiefes Glück und Zufriedenheit beim Sonnenuntergang am See.
Nach einer langen, herausfordernden Radreise im Baltikum überrascht mich in Südkarelien das exzellent ausgebaute Radwege-Netz. Die Strecken sind deutlich sichtbar ausgeschildert, häufig verkehrsberuhigt und verlaufen auf stärker frequentierten Straßen mit viel Abstand von den Kraftfahrzeugen. So kann man entspannt radeln und sich an den Wäldern und Seen rechts und links des Radwegs erfreuen.
Wer eine Radreise am See Saimaa plant, sollte schon im Vorfeld ein regelmäßiges Ausdauertraining absolvieren. Wegen der letzten Eiszeit prägen zahlreiche Hügel Südkarelien. Deshalb fühlen sich die Strecken wie Sinuskurven an. Im Klartext: In Wellenbewegungen geht es in diesem Teil von Finnland ständig hoch und runter. Kräftiges Treten in die Pedale lässt sich nur mit einem E-Bike vermeiden. Auf den Straßen fallen mir deshalb öfters Fahrräder mit Elektromotor auf – sogar bei den 65- und 100-Kilometer-Routen der Saimaa Cycle Tour.
Auch der offizielle Radweg von Imatra nach Ruokolahti, dessen Wegweisern ich folge, hat es in sich. Laut der Ausschilderung in der Nähe des Bahnhofs von Imatra beträgt die Entfernung nur 15 Kilometer. Auf dem Hinweg benötige ich jedoch mit meinem voll bepackten Fahrrad ungefähr eine Stunde bis zum Ziel – auf dem Rückweg ein bisschen weniger.
Saimaa-Archipel-Radroute in Ruokolahti
Mir ist bewusst, dass ich mit dem Rad am Saimaa-See noch viel weiter reisen könnte als von Imatra nach Ruokolahti. Zum einen trägt das Dorf den Titel für Finnlands größten Pumptrack, zum anderen bietet es in den dichten Wäldern hunderte Kilometer an Radstrecken.
Außerdem liegt Ruokolahti direkt an der Saimaa-Archipel-Radroute. Genau über diese Strecke zieht sich die 300 Kilometer lange Strecke der Saimaa Cycle Tour: Radsportbegeisterte kommen auf der Nachtfahrt in den Genuss des magischen Lichts der Mitternachtssonne in einer der schönsten Seenlandschaften Finnlands.
Für diese einzigartige Radtour ist ein Rennrad ein absolutes Muss. Falls du ein Trekking-Bike besitzt, kannst du die Saimaa-Archipel-Radroute unabhängig von der Radsport-Veranstaltung in mehreren Etappen bewältigen – zum Beispiel mit Übernachtungen in Lappeenranta, Mikkeli und Puumala.
Übernachten im Hotel Hirsiranta

Mein Ziel in Ruokolahti ist das am Seeufer gelegene Hotel Hirsiranta. Im Schatten hoher Bäume sprießen rund um das rustikale Holzhaus Blaubeeren und Walderdbeeren. Ein aromatischer Duft von Kiefernnadeln betört meine Nasenlöcher. In Hotelzimmern mit eigenem Bad, Holzhütten am Strand und auf Stellplätzen für Camper finden Naturfreunde einen perfekten Rückzugsort.
Auch digitales Detox ist möglich, denn in den Unterkünften steht kein WiFi zur Verfügung. Lediglich im Restaurant des Hotels Hirsiranta können die Gäste sich mit viel Hintergrundmusik ins WLAN einloggen. Auf diese Weise werden sie eingeladen, ihrer Arbeit den Rücken zu kehren und auf Urlaubsmodus umzuschalten. Anstatt im Internet zu surfen, kann man die Gelegenheit ergreifen, sich ein Kajak oder SUP auszuleihen und über den wunderschönen See zu paddeln.
Da mir nach der hügeligen Radtour von Imatra nach Ruokolahti der Schweiß aus allen Poren quillt, nehme ich als erstes ein erfrischendes Bad im Saimaa-See, den ich durch das Zimmerfenster sehe. Am Fuße des Hotels gibt es einen kleinen Sandstrand und Liegen, wo man zu späterer Stunde zauberhafte Sonnenuntergänge erleben kann. Sobald die Sonne im Wasser versinkt, bemalen ihre Strahlen die klare Oberfläche mit kräftigen Rot- und Orangetönen.

Essen und Trinken im Hotel Hirsiranta

Das traumhafte Naturschauspiel lässt sich ebenfalls auf der Sommerterrasse des Hotels beobachten, beispielsweise in Begleitung eines eisgekühlten Longdrinks. An sonnigen Hochsommertagen ist die Terrasse der beste Platz, um sich den Gaumenfreuden aus dem Hotelrestaurant hinzugeben.
Ab neun Uhr morgens wird im Hirsiranta in Ruokolahti ein reichhaltiges Frühstücksbuffet mit typisch finnischem Roggenbrot, Toast und Belag wie Wurst und Käse serviert. Auch Salat, Obst, Haferbrei, Joghurt und Säfte stehen neben Kaffee und Tee zur Auswahl.
Was warme Gerichte am Mittag und Abend betrifft, hat sich das Hotelrestaurant auf hausgemachte Pizza und Burger spezialisiert. Des Weiteren entdeckt man einige Salate und ein vegetarisches Risotto mit Zucchini auf der Karte. Diese Speisen sind zwar kein Deluxe-Essen, doch sie schmecken, sättigen und haben das Potenzial, die großen und kleinen Gäste glücklich zu machen. Für Liebhaber fleischloser Kost ist das leicht überschaubare Menü etwas eingeschränkt.

Finnische Sauna mit Seeblick
Und was darf bei einem Natururlaub in Finnland auf keinen Fall fehlen? Die Antwort liegt auf der Hand: eine echte finnische Sauna mit Holzofen, wo man nach dem Saunagang zur Abkühlung sofort in den See springen kann. Über solch eine Sauna verfügt das Hotel Hirsiranta. Passend zum nahen Wald, sieht sie aus wie ein Pilz. Wer in dem Haus in Ruokolahti logiert, kann sie stundenweise zur privaten Nutzung mieten.
So braucht man die Sauna nicht mit Fremden zu teilen und darf locker im Evakostüm schwitzen statt – wie in Finnland in öffentlichen Saunen üblich – in nassen Badesachen. Lediglich zur Erfrischung im See schlüpfe ich in meinen Badeanzug, weil der Sauna-Steg sowohl von vorbeifahrenden Booten als auch vom Hirsiranta-Strand aus einsehbar ist.
Während ich in der wohligen Hitze brüte und auf den See blicke, fallen die letzten paar Sorgen und negativen Gedanken von mir ab. Eine Sauna in Finnland trägt auf wundersame Weise dazu bei, dass man sich nach dem Erlebnis wie neu geboren fühlt. Ob die Finnen wohl wegen ihrer Sauna als das glücklichste Volk der Erde gelten? Der World Happiness Report der Vereinten Nationen spricht schon seit Jahren Bände.

Ruokolahti entdecken

In der näheren Umgebung von Hirsiranta starten mehrere Wanderrouten, etwa zu einem imposanten Felsbrocken im Wald. Der Kummakivi ist ein etwa sieben Meter langer Steinkoloss, der merkwürdigerweise auf einem kleineren, runden Felsen balanciert. Ein wahrlich mystischer Ort, wo die Magie der finnischen Natur besonders stark fühlbar wird.
Zu den weiteren Top-Sehenswürdigkeiten von Ruokolahti zählt die 1854 fertiggestellte Holzkirche auf dem Kirchenhügel, der über dem Saimaa-See thront. Als ich mich mit dem Fahrrad vom Hotel aus nähere, gerate ich beim Anstieg ganz schön ins Strampeln. Glücklicherweise handelt es sich um eine kurze, steile Bergauf-Fahrt, die mit großartigen Fotomotiven belohnt wird.
Tagsüber ist die von Ernst Lohmann entworfene Kirche für Besucher geöffnet – bei freiem Eintritt. Die Größe und die ausgeklügelten Holzkonstruktionen im Innenraum bringen mich tatsächlich zum Staunen: Die Sitzreihen gewähren Platz für rund 1.200 Menschen.
Hinter dem kreuzförmigen Gotteshaus befindet sich ein Denkmal für den Maler Albert Edelfelt. Ein Besuch des Kirchenhügels inspirierte ihn im Jahr 1887 zu einem seiner bekanntesten Werke mit dem Titel „Ruokolahtis Frauen auf dem Kirchenhügel“. Beim Skizzieren standen ihm authentische Karelier Modell, allerdings vollendete Edelfelt sein Gemälde im Atelier auf seinem Sommerhof in Haikko.
Gegenüber bekommt man die Chance, im Heimatmuseum tiefer in die Geschichte von Ruokolahti einzutauchen. Nebenan befindet sich ebenfalls der Friedhof des Ortes mit einem markanten hölzernen Glockenturm aus dem Jahr 1752.

Radelt man nach den Besichtigungen auf dem Kirchenhügel weiter ins Zentrum, entdeckt man Supermärkte und Badestellen am See Saimaa. Während ich am Strand meinen Gedanken nachhänge, träume ich von einem Mökki-Urlaub in Südkarelien und von der geführten Kanu-Tour auf dem Lieviskänjoki, die mich am nächsten Tag erwartet. Von dieser entspannenden Aktivität auf dem Wasser werde ich im nächsten Blogartikel berichten. (as)