(Blogger-Kooperation, enthält Werbung) Einfach mal abschalten und den Alltag ein paar Stunden vergessen – Kanufahren in der Region Saimaa ist Balsam für die Seele. Auf dem Wasser in der grünen Wildnis im Osten von Finnland sind Ruhesuchende und Aktivurlauber hautnah mit den Kräften der Natur verbunden. Im Rahmen einer Kooperation mit GoSaimaa nehme ich an einer geführten Saimaa Kanutour auf dem Fluss Lieviskänjoki teil und kombiniere Entspannung mit sportlicher Betätigung.
Geführte Kanutour mit Discover Saimaa
Beim Kanufahren in Südkarelien begleitet mich Jenna, die für den Ausflugsanbieter Discover Saimaa als Guide arbeitet. Da ich in den vergangenen fünf bis sechs Jahren keine einzige Kajak- oder Kanutour gemacht habe, würde ich mich etwas unsicher fühlen, auf eigene Faust los zu paddeln. Deshalb bin ich froh über die Möglichkeit, auf der finnischen Seenplatte Unterstützung zu bekommen.
Am 14. Juli holt mich Jenna gegen 9:30 Uhr mit dem Auto am Hotel in Ruokolahti ab. Wir fahren ungefähr eine halbe Stunde durch hügeliges, dünn besiedeltes Gebiet mit dichtem Wald rechts und links neben der Straße. Die letzten Kilometer bis zum Startpunkt der Saimaa Kanutour führen über einen groben Schotterweg. Wie erleichtert ich bin, dass ich neben Jenna im Auto sitze und nicht auf meinem Fahrrad!
Saimaa Kanutour allein oder mit Gruppe?

Wir halten neben einem Holzschuppen am Lieviskänjoki, wo Sonnenstrahlen wie tausende Diamanten auf der klaren Wasseroberfläche glitzern. Ins Schilf ragt ein Steg zum Baden nach dem Kanufahren. Hinter dem Bootsschuppen gibt es auch eine Trockentoilette – besonders praktisch für den Fall, dass man vor dem Paddeln auf dem Fluss ein gewisses Bedürfnis verspürt.
Wer mit dem eigenen Auto zum Startpunkt der Saimaa Kanutour reist, findet ausreichend Platz zum Parken. Ein älteres finnisches Ehepaar hat den Paddelausflug ebenfalls gebucht und begleitet Jenna und mich. Nachdem wir die Kanus samt der dazugehörigen Paddel und Schwimmwesten aus dem Schuppen getragen haben, stellt sich heraus, dass die beiden extrem erfahrene Kanuten sind. Vor allem die Dame scheint den Drang zu haben, zügig vorwärts zu preschen.
Das Paar hat nicht damit gerechnet, dass ich im Laufe der Kanutour fotografiere und filme. Als ich Jenna außerdem bitte, mit ihr die Reise in einem Zweier-Kanu anzutreten, bemerke ich aufkeimende Unzufriedenheit. Schließlich ist man in einem Kanu für zwei schwerfälliger unterwegs als in einem Einer. Meine rudimentären Finnisch-Kenntnisse helfen jedoch, das anfängliche Eis zwischen mir und den anderen Teilnehmern zu brechen.
Doch warum erwähne ich dieses Beispiel? Wer eine organisierte Saimaa Kanutour bucht, der sollte sich darauf einstellen, dass die Gruppenmitglieder unterschiedliche Paddelkenntnisse und Trainingsniveaus mitbringen und Guides wie Jenna auf die langsamsten Rücksicht nehmen. Semiprofessionelle Kanuten, die sich keiner Gruppe anpassen möchten, können sich bei Discover Saimaa Kanus ausleihen und ihr Erlebnis auf dem Lieviskänjoki individuell gestalten.
Mit etwas mehr Erfahrung wäre diese Option genau nach meinem Geschmack. Bei dieser Kanutour in Finnland bin ich aber dankbar dafür, dass Jenna mir die Paddeltechnik geduldig erklärt und ich in Ruhe Fotos und Videomaterial aufnehmen kann.

Finnland Kanutour in üppiger Natur
Ja, in der Ruhe liegt die Kraft. So lautet zwar ein abgedroschenes Sprichwort, doch bei der Saimaa Kanutour trifft es den Nagel auf den Kopf. Da die Strömung des Flusses die Kanus sanft vorwärts treiben lässt, sind starke Anstrengungen beim Paddeln unnötig.
In Finnlands üppiger Natur erscheint mir das Training meines Oberkörpers zweitrangig. Glücklich und entspannt schaue ich mich um. Ich sehe mächtige Granitfelsen, Schilf und schattenspendende Bäume am Flussufer. Immer wieder schweben Libellen beim Paarungstanz direkt vor meine Nase. Manche haben glänzende türkise Flügel – wie mystische Feen, die durch den Wald schwirren und auf den weißen Blüten der Seerosen im Lieviskänjoki landen.
Wenn man beim Paddeln schweigt, hat man die Chance, der Musik der Natur zu lauschen: singende Vögel, summende Insekten – darunter allerdings auch eine Menge Mücken, Bremsen und Stechfliegen. Obwohl ich durch den ungewohnten Wasserschutz bis zum Oberkörper im Kanu eingeschlossen bin, kehre ich von der Saimaa Kanutour mit allerhand Mückenstichen zurück.

Kanufahren mit Mittagessen im Wald
Auch auf dem Grillplatz im Wald rammen mir die Blutsauger ihre Rüssel in die Haut. Über einer offenen Feuerstelle mit Picknickbänken wärmt Jenna dort eingefrorene Tomatensuppe als Mittagessen auf. Laut ihrer Aussage kocht das Team von Discover Saimaa die Suppe selbst nach einem eigens für die Kanutour kreierten Rezept.
Dass diese köstliche Suppe hausgemacht ist, schmeckt man auf den ersten Löffel. Dazu serviert Jenna Fisch aus dem Saimaa-See und frisches Brot aus einer Bäckerei in Imatra. Diejenigen, die entweder keinen Fisch mögen oder sich vegetarisch bzw. vegan ernähren, können mehr davon für die anderen in der Gruppe übrig lassen.
In Finnland und Nachbarländern wie Schweden ist es gang und gäbe, sich im Wald zum gemeinsamen Grillen zu treffen. Wichtig ist jedoch, dass man die Natur respektvoll behandelt und keine Spuren hinterlässt. Anscheinend setzen Naturfreunde dieses Konzept auch am Lieviskänjoki vorbildlich um. Der Waldboden rund um den Grillplatz ist frei von Müll, und Jenna verwendet wiederverwendbare Behälter, die sie im Kanu verstaut.

Seelenfrieden dank einer Saimaa Kanutour
Gut gestärkt paddeln wir tiefer in die magische Wasser-Wunderwelt der Region Saimaa, das Paar immer vorweg. Spätestens als der Fluss in einen See mündet und kräftigeres Rudern erforderlich wird, hängen die beiden Jenna und mich ab. Für mich wohnt der Zauber beim Kanufahren jedoch in der Langsamkeit und der Stille, die nur durch Vogelgezwitscher, raschelnde Äste und das Plätschern des Wassers beim Paddeln durchbrochen wird.
Stundenlang könnte ich mich in dieser Idylle auf dem Wasser treiben lassen und von einem eigenen Mökki an einem finnischen See träumen, aber irgendwann endet auch die schönste Saimaa Kanutour. Am Endpunkt erwartet uns Jennas Kollege, der uns samt Kanus und Ausrüstung zurück zum Start fährt. Da die Boote gereinigt werden müssen, bleibt noch ein bisschen Zeit, sich nach diesem rundum gelungenen Ausflug im Lieviskänjoki zu erfrischen. (as)