Draußen über dem Schaufenster in der Sedlárska ulica 363/8 in der Altstadt steht auf Deutsch „Historische Konditorei“. Ich spähe hindurch und die edle Inneneinrichtung zieht mich sofort magisch in ihren Mann. In die Konditorei Kormuth Bratislava kann man aber nicht einfach so hineinspazieren und sich irgendwo in eine Ecke fläzen. Nein, hier wird man von einem charmanten älteren Herrn, der fließend Deutsch spricht, empfangen und platziert.
In diesem Laden Kaffee und Kuchen zu bestellen ist nicht ganz billig: Die Kombination aus beidem kostet pauschal 10 Euro – egal ob man sich für Obst- oder Schokotorte, Cappuccino, Eiskaffee oder heiße Schokolade entscheidet. Nur eine Tasse Kaffee oder ein Stück Kuchen ganz ohne Getränk verkauft man den Gästen hier nicht. Die Konditorei Kormuth ist ein Ort für zuckersüßen Genuss und gleichzeitig ein historisches Museum.
Konditorei Kormuth Bratislava: Kuchentheke
Frau gönnt sich ja gerne was – also kriege ich an der Kuchentheke mal wieder Stielaugen. Alle Kuchenspezialitäten sind hausgemacht nach traditionellen Rezepten der österreichisch-ungarischen Monarchie und ganz besonders magnetisiert mich die Himbeertorte mit den fetten roten Früchten. Genau die will ich mir einverleiben, dazu Eiskaffee, denn draußen herrschen schon frühsommerliche Temperaturen.
Von dem Obstkuchen lasse ich mir jeden Bissen langsam auf der Zunge zergehen. Das kulinarische Kunstwerk mit Himbeeren schmeckt fantastisch, viel besser als zwei Tage zuvor der Orangenkuchen im Karlsbader Grandhotel Pupp!
Gemälde & Antiquitäten
Das kaiserlich-königliche Ambiente verstärkt den Wohlfühlfaktor in der Konditorei Kormuth: An den Wänden umgeben mich Gemälde mit Renaissance- und Neorenaissance-Motiven, die slowakische Künstler dort vor über sechs Jahren gemalt haben. Selbst die Decken sind mit Malereien geschmückt, über der Kuchentheke entdecke ich prompt die Wappen von Kroatien und der Provinzen Slawonien und Dalmatien. Dieser Fund beweist wohl, worauf der Fokus meiner Aufmerksamkeit liegt! 😉
Nach dem Fest für den Gaumen schaue ich mich ein bisschen im Café-Museum um: Fast noch prächtiger als die Wand- und Deckengemälde erscheinen mir die Holzmöbel, die mit aufwendigen Schnitzereien verziert sind. Hierbei handelt es sich um Antiquitäten aus der Zeit vom 15. bis 19. Jahrhundert. In den Schränken stehen Figuren und Geschirr aus offenbar wertvollem Porzellan.
Die Lampen an den Wänden werden von geschnitzten Engeln getragen und auch unter der Decke schweben Leuchter in Form von Figuren. In einem Schloss würde man wohl kaum royaler Torte essen! Allein dieses prunkvolle Interieur rechtfertigt den Preis für ein Kuchengedeck in der altehrwürdigen Konditorei Kormuth in Bratislava. (as)
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Hallo,
Ich suche eine Konditorei die Kuchen mit Bildern von Personen herstellt und wenn möglich auch dann nach Hause liefert. Ist das bei Ihnen möglich?
Dies ist ein Reiseblog, nicht die Konditorei Kormuth!